Letzter Tag Sardinien

Da Frau Lutz reklamiert hat, reich noch den Rest Sardinien nach. Es ist einfach schön und die Kaffihöcks mit Beata und Pietro waren lustig, aber auch aufschlussreich. Pietro macht sich mit seinen 70 Jahren nun täglich Gedanken, wie es mit ihm und dem Betrieb weitergeht. Auf der einen Seite möchte er sich mit Aufräumen rund um sein Areal betätigen, die Wohnwagen renovieren und im Haus auch zum Rechten schauen. Was ihn stresst, das ist die Büroarbeit. Er ist bei drei Labels. Bei Demeter, Bio Suisse und irgend etwas italienischem. Wenn die sich zur Kontrolle anmelden, bekommt er die Krise. Und zwar weil die einfach ihre Liste abhäkeln, aber von der Materie keine grosse Ahnung haben. Er hat das ganze aufgebaut und muss sich mit dem Gedanken abfinden, dass sein potenzieller Nachfolger halt seinen eigenen Stil hat. Auch mit den Mitarbeiter. Am Donnerstagabend und Freitagmorgen bürstete Eylin alle Hunde und steckte von jedem einen Büschel Haar in eine Plastik Tüte. Am Freitagmorgen musste ich sie um halb sechs wecken, damit sie bei der Fütterung nochmals dabei sein kann. Gepackt hatte ich schon am Abend vorher. Nach Verabschiedung und einem letzten Mal Esel füttern mit Johannisbrot, führen wir um neun los nach Orgosolo. Einem Bergdorf mit vielen Malereien an den Wänden. Alle mit politischem Hintergrund. Wir schafften nur einen Teil. Das shoppen kam auch nicht zu kurz. Dann gi gs weiter nach Bosa, einem hübschen Städtchen am Meer, wo wir je eine Portion Muscheln assen und ich noch ein Tiramisu. Eylin findet dieses geschichtete Zeugs schrecklich! 
Wir kamen pünktlich zum Check In um halb sieben in Porte Torres an. Eylin zogs in den Raum mit den Spielautomat, dann assen wir den Tomatenmozzarellasalat, welchen ich am Morgen zubereitet hatte. Lasen und gamten, bis wir einschliefen. Ich versteh nicht ganz, weshalb es auch schon beim Hinweg hiess, der Check out sei Um halb sieben, tatsächlich war er erst um 9. Dasselbe beim Rückweg. Nur dass es diesmal mitgeteilt wurde. Der Heimweg verlief bis zum Belchen reibungslos. Dort regnete es so stark, dass man den Boden nicht mehr sah. Plötzlich kam wie in Zeitlupe ein Wohnwagen auf mich zu. Er hatte sich vom Auto gelöst. Automatisch wich ich nach links. Zum Glück war da niemand und es fuhren alle langsam. Der hat sich sein Ferien de wohl auch anders vorgestellt. 
Am Samstag End, als ich im Sessel sass hab ich mir gesagt, dass ich ei e Schraube locker habe, dass ich am Dienstag mit Heinzelfrau bis Samstag nach Milano fahre! Ich hab ihr diese Tage auf ihre Pensionierung geschenkt. 
Aber, es hat sich heute morgen um 5 gut angefühlt! Der nächste Bericht kommt also von Milano!